Was ist Lerntherapie?

Lerntherapie kann man auch therapeutisches Lernen nennen. Sie befasst sich mit dem Lernenden, den Lernprozessen und deren Auswirkungen auf die Persönlichkeit. In der Lerntherapie wird an den Ursachen eines Lernproblems gearbeitet. Somit wird der Lernende unterstützt und gefördert, eigene Fähigkeiten zu entdecken und die Persönlichkeit zu stärken, damit weitere Entwicklungsschritte und Lernprozesse ausgelöst werden können. In der Lerntherapie werden individuelle Lernmethoden angewandt. Sie bezieht Gedankengut und Handlungskonzepte aus der Psychologie, der Psychotherapie, der Pädagogik und der Heilpädagogik ein. Lerntherapie ist eine sehr individuelle Lehr- und Lernform und findet deshalb in Einzelförderung oder in Kleinstgruppen statt.

Lerntherapie ist keine Nachhilfe. Nachhilfe eignet sich für Schüler mit Wissenslücken in einzelnen Fächern, die durch versäumten Unterricht, einen Wechsel in eine leistungsstärkere Gruppe oder durch z.B. Krankheit versäumten Unterricht entstanden sind. Nachhilfe orientiert sich am reinen Schulstoff.

Lerntherapie ist eine außerschulische Förderung für Schüler, die gravierende Schwierigkeiten im Schreiben, Lesen oder Rechnen haben und bei denen ein Grundverständnis nicht oder unzureichend vorhanden ist. Deshalb beruht Lerntherapie auf einer individuellen Diagnostik, die die besonderen Schwierigkeiten des Kindes aufgreift, und daran arbeitet. Dabei wird vorrangig an den Grundlagen gearbeitet und nicht am aktuellen Schulstoff.

Die Sekundärproblematik, psychoneurotische Sekundärproblematik und soziale Integrationsprobleme, werden in der Lerntherapie berücksichtigt und mit aufgearbeitet.

Für wen ist Lerntherapie gedacht?

Sie wird vorwiegend von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen mit Lese- Rechtschreibschwäche (Legasthenie- LRS), Rechenschwäche (Dyskalkulie), Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten (ADS, ADHS) und Motivationsproblemen in Anspruch genommen.

Was geschieht dabei?

Zu aller erst findet ein persönliches Gespräch statt, mit dem Ziel des gegenseitigen Kennenlernens. Eine ausführliche Diagnostik ist notwendig um ein individuelles Förderkonzept zu erstellen. Dieses orientiert sich an den Stärken des Kindes und bezieht das familiäre und schulische Umfeld mit ein. Lerntherapie findet in der Regel einmal wöchentlich statt.

Ziele der Lerntherapie: